Lilienthal oder die Entzauberung des Himmels
Lesung
Norbert Rojan -Stimme-
Janina Hacker -Bass-
Katrin Zurborg -Gitarre-
Der Blick in den Himmel hat schon viele Geschichten inspiriert. Die Weite des Weltalls, die Umlaufbahnen der Planeten und die schiere Endlosigkeit von Raum und Zeit spielen auch in „Lilienthal oder die Entzauberung des Himmels“ eine tragende Rolle. Zwei Zeitebenen verbindet der Roman auf kunstvolle Weise miteinander und schlägt so eine Brücke zwischen der historischen und modernen Astronomie.
Bei dieser Lesung fließen Musik und Text ineinander und bedingen sich untrennbar. Janina Hacker am Kontrabass und Katrin Zurborg an der Gitarre untermalen den Text mit eigenen Stücken und setzen so kunstvolle Akzente.
Der Autor Jakob Stein hat einen komplexen Roman geschrieben über die ersten Erkenntnisse über den Mond, über Arno Schmidts verpasste Gelegenheit und über Darmstadt, Göttingen, Hannover und … Lilienthal, über das späte 18. Jahrhundert, über heute und darüber, wie ein Buch entsteht. Arno Schmidt hat seinen Roman „Lilienthal“ nie geschrieben – obwohl er während seiner Darmstädter Jahre intensiv daran arbeitete und sogar mehrfach nach Lilienthal fuhr. Eine andere Erzählung Schmidts aus seiner Darmstädter Zeit ist „Tina oder über die Unsterblichkeit“. Im vorliegenden Roman taucht auch Tina auf, die als Streunerin über den Friedhof geht. Eine spätere Passage nimmt Bezug zu dem „Schwarzen Spiegel“ von Arno Schmidt auf. Diese Erzählung Schmidts spielt in einer menschenleeren Zukunft, so wie es der Protagonist Charlie Hethe vorschlägt.